Sonntag, 11. Februar 2007

Seven of Ten



Die Information ist geeignet, das Fett in den Adern verklumpen zu lassen: "Sieben von zehn Deutschen haben einen erhöhten Cholesterinwert." Donnerwetter, das ist schlimm. Da sind ja fast alle krank! Nur noch ein paar Jährchen, und dann haben alle einen zu hohen Cholesterinspiegel. Was dann? Vor allen Dingen, wenn dann alle noch leben sollten und die durchschnittliche Lebenserwartung inzwischen auf knapp 100 gestiegen ist.
Na ja, darüber kann man ja dann immer noch nachdenken. Unterdessen kaufen und essen wir erst einmal die Spezialmargarine, die unsere Werte justiert. Um die Werte ausreichend zu senken, wird es vermutlich nicht reichen – aber dass die Margarinefabrik ihre Verkaufsziele erreicht, schon. Das hält deren Angestellte in Lohn und Brot, was gut ist, denn die können sich dann während der Arbeit nicht ausreichend bewegen und sich zudem fetthaltiges Essen kaufen und so ebenfalls ihre Cholesterinspiegel erhöhen.
Vielleicht ist es aber auch so, dass die Interpretation gar nicht stimmt. Vielleicht haben nicht sieben von zehn einen zu hohen Cholesterinwert, sondern drei von zehn haben einen zu niedrigen. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Vielleicht ist der Grenzwert falsch gesetzt?
Aber wenn das so wäre, dann könnte man sich die ganze Spezialmargarine sparen. Eine grauenhafte Vorstellung.
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©2007 Julius Moll

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